Dienstag, 19. September 2017

Twittern: Kurz und souverän

Die Plattform Twitter zeichnet aus, dass sie eine große Reichweite hat, da Prominenz und sehr viele Journalisten insofern davon Gebrauch machen ihre Follower immer über einen Tweet von dem Umfang einer SMS "up-to-date" auf ihem eigenen privaten Account zu halten.  In den Jahren hat es sich außerdem auch als Nachrichtenportal etabliert.
Die Praktiken, die Twitter anbietet. Sind zum einen das Tweeten, Retweeten, Liken und Followen. Durch das Tweeten erreicht man zunächst seine Follower, verwendet man Hashtags gilt dies auch für die Öffentlichkeit. Durch das Retweeten wird direkter Austausch hergestellt und es erscheint auf dem persönlichen Twitter-Profil. Das Liken hat sich erst später etabliert, führt dennoch zu einem Wettbewerb der Liek-Anzeige. Auch mit der eigenen Followeranzahl wird sich geshmückt, da die diese jeden einzelnen Twitteraustausch live mitverfolgen können und so die Möglichkeit haben näher am Geschehen zu sein als je zuvor.

The interface as discourse und die Kulturtechnik

Mithilfe der der Analyse von Internetseiten wird die „productive power“ über sogenannte Affordanzen herausgefiltert. Bei Affordanzen wird zwischen vier Typen unterschieden: „cognitive affordances“, „physical affordance“, „sensory affordance“, „functional affordance.“ Die „physical affordance“ ist für die Webinterfaces irrelevant.
Die „functional affordance“ bezieht sich auf die von der Internetseite hervorgehenden Funktionen, Produktionen und produzieren und das Ausschließen enstehender Normen im Kontext der Seite.
„Cognitive affordances“ beziehen sich zum einen auf Bezeichnungen von Elementen und zum anderen auf das Subjekt selbst.
Die „Sensory affordances“ beziehen sich auf den Wahrnehmungsapparat des Subjekts, auf welche Weise er die Dinge auf der Website wahrnimmt. 
 In der Kulturtechnik von heute geht es um „eine reflexive Rückbesinnung auf kulturelle Praktiken, aus denen die technischen Apparate, Instrument und Artefakt der Kultur hervorgegangen sind.“ (Maye S. 121f). Lesen, Schreiben, Zeichnen, Rechnen sind Beispiele dafür. 

Cue Card Confessions

In den besagten Cue Card Confessions geht es um Personen, die in einem Online-Video, ohne zu sprechen und mithilfe sogenannter Cue Cards (handgeschriebene Papapierkarten) mit nebenher laufender Musik ihre Lebens- und Leidensgeschichte teilen. Meist handelt es sich dabei um hochemotionale und sensible Themen, zu denen man anonym bleiben möchte sie aber trotzdem per Handschrift öffentlich ansprechen will. Meistens geht es hierbei um Teenager wie die 15-jährige Amanda Todd, die durch eine schwere Lebensphase wie z.B. Mobbing gehen müssen. Ihr Fall ging nach der Veröffenlichung ihres Videos und ihrem darauffolgenden Tod durch die Medien, erntete Aufsehen und führte dazu, dass Leute begannen dieses Thema öffentlich zu diskutieren.

Kritische Diskursanalyse und Diskurslinguistik

Der zentrale Unterschied ist, dass die linguistische Diskursanalyse die Wissenschaft primär als Deskription, also als eine Beschreibungstätigkeit sieht, wogegen die kritische Diskursanalyse Wissenschaft primär als Kritikinstanz betrachtet wird. Diese Unterscheidung führt dazu, dass die kritische Diskursanalyse wertender und ideologischer ist als die linguistische Diskursanalyse. Diese versucht mehr, objektiv zu beschreiben. Die kritische Diskursanalyse rückt ihre eigene Diskursivität auch viel stärker in den Vordergrund, als es die linguistische tut, diese hält sich was das angeht eher bedeckt.

Diskurslinguistik

In der Diskursanalyse geht es im Wesentlichen immer um in raumzeitlichen, konkreten Kontexten erscheinende Aussagen. Neben dem deskriptiven Element fragt die Diskurslinguistik auch systematisch nach raumzeitlich benennbaren Bedingungen von Aussagen, die als Kontexte und Voraussetzungen des Redens und Schreibens zu begreifen sind, was zu einer Hervorhebung der Diskursakteure in der analytischen Praxis führt. Die Aussagen, die gemacht werden sind durch den Diskurs geprägt, prägen diesen wiederum aber auch mit. Die drei Schritte zur Vorbereitung einer diskurslinguistischen Untersuchung sind die Gegenstandseingrenzung, die Wahl grundlegender Methoden sowie Planung der praktischen Arbeit. Die Methodenwahl lässt einen zwischen einem thematischen oder systematischen, einem synchronen oder diachronen und zwischen einem korpusgelenkten oder einem korpusbasierten Ansatz entscheiden.

Praktiken in der internetbasierten Kommunikation

Die Aussage eines anderen Useres kann wie folgt in den eigenen Betrag übernehmen: über eine bestimmte Zitierweise wird es dem Nutzer einfach gemacht Freunde auf bestimmte gepostete Beitrage aufmerksam zu machen und sie darauf zu verweisen.Diese kann man nun in einem sinnvollen Zusammenhang einbetten  Über eine Push-up-Benachrichtigung bekommt dieser seine Verlinkung sofort mit und kann dementsprechend schneller antworten und reagieren.

 Zum anderen gibt es noch das Splitting und Editing. Besonders häufig kommt das Splitting in Plattformen wie Whatsapp vor, die Chats mit anderen Personen fördern. Durch das Splitting werden verschiedene Satzzusammenhänge einzeln verschickt um den Sinn zu ändern und eigene Absätze bzw Gedankenstriche zu kreieren. Emoticons und Chatsprache begünstigen dies. Mit dem Editing ist das zum Beispiel das nachträgliche Bearbeiten bestimmter Post gemeint.

Beispiele und Textstellen für Foucault und Castel

"Polizei des Sexes: das ist nicht das  strikte Verbot, sondern die Notwendigkeit, den Sex durch nützliche und öffentliche Diskurse zu regeln" (Foucault 1967, S.31)

Nützliche und öffentliche Diskurse sind zum Beispiele Videos, in denen Sexualität angesprochen und behandelt wird wie Aufklärungsvideos oder Coming-Out-Videos, mit denen die Zuschauer sich identifizieren können und was daraus lernen bzw. mitnehmen können. Auf der anderen Seite wird Einfluss genommen.


"Die modernen Gesellschaften zeichnen sich nicht dadurch aus, daß sie den Sex ins dunkel verbannen, sondern daß sie unablässig von ihm sprechen und ihn als das Geheimnis geltend machen" (Foucault 1976, S.40)


Das Geheimnis Sex macht die mediatisierte Gesellschaft insofern geltend, indem die Medien (ganz egal welches) den Bezug zu Sex ständig herstellt. Ob es sich nur um die Demonstration eines Outfits in einem Frauenmagazin oder um Tipps für den besten Sex aller Zeiten, von denen noch keiner gehört hat, geht wird die Gesellschaft sexualisiert.